Sylt, Bayern, Soest - Neuseeland mal ganz international

Unser Plan ist es, 3 Tage auf der Coromandel Halbinsel im Norden Neuseelands zu verbringen, die für ihre traumhaften Strände und ihr entspanntes Urlaubsflair bekannt ist. Mehr Plan haben wir allerdings noch nicht, was uns ein bisschen nervös macht. Wir starten in Coromandel, dem kleinen und sehr süßen Hauptort, in den Dienstag und nutzen das WLAN einer Bank aus, um nach Hause zu skypen, schließlich wollen wir auch von unseren Liebsten immer alles mitbekommen 💗 Dann setzen wir uns in ein niedliches Cafe, während unsere Wäsche im Waschsalon nebenan ihre Runden dreht.. Ja, auch sowas gehört zu unserem Alltag jetzt dazu 😀 Unsere Mission, weiter in unserem Reisetagebuch zu schreiben, muss erstmal auf Eis gelegt werden, denn wir kommen mit einem netten deutschen Pärchen ins Gespräch: die beiden leben auf Sylt und kommen grade aus Australien, sodass sie uns noch viele Tipps für unser nächstes Reiseland geben können. In erster Linie verschrecken sie uns aber mit lauter Gruselgeschichten über Schlangen, Spinnen, Kriminalität in den abgelegenen Orten und der unvorstellbaren australischen Hitze 🔥 Aber "Wir wollen euch keine Angst machen, das Land ist trotzdem wunderschön!" - na dann 😅


Die beiden wollen sich einen Wasserfall in der Nähe ansehen und wir schließen uns spontan an. Die Spontaneität ist definitiv das Beste am Backpackerleben! Eine unbefestigte Schotterpiste führt uns quer durch den Dschungel, wir fahren mit den Fenstern unten und Musik an, singen lautstark mit uns genießen den Fahrtwind in den Haaren. Nach einigen holprigen Minuten werden wir mit einem beeindruckenden Wasserfall mitten im nirgendwo belohnt, der noch ein Geheimtipp zu sein scheint: es ist nicht viel los und wir können ein Bad im kalten Wasser genießen (dieses Mal trauen wir uns endlich..) 🏞 Am Fuß des Waiau Fall lernen wir schon die nächsten Deutschen kennen (die sind hier nämlich wirklich überall anzutreffen), diesmal sind es 3 Freunde aus Bayern, mit denen wir uns auf Anhieb gut verstehen. Nach dem typischen Backpackersmalltalk a lá "Wo kommt ihr her?", "Wo reist ihr lang?" und "Wie lange seid ihr unterwegs?" haben wir uns immernoch etwas zu erzählen und so laden die Jungs uns zum Abendessen in ihr Appartement ein. Wenn es um Essen geht, sind wir immer dabei! 🍝 Die nächste Herausforderung besteht aber erstmal darin, überhaupt bis nach Whitianga, unserem nächsten Stopp, zu gelangen.. 30 Minuten und einige kleine Nervenzusammenbrüche später verlassen wir endlich die Schotterstraße, froh, dass unser klappriges Auto den Weg heile überstanden hat 🚗 Auch dieser Ort liegt direkt an der Küste und da wir noch einige Stunden Zeit haben, testen wir erstmal den Strand aus - Test bestanden! 🏖 Außerdem müssen wir noch einen Blogpost fertig stellen, damit wir nicht allzu sehr hinterher hängen. Im Halbschatten und mit Blick aufs Meer fällt das allerdings nicht sehr schwer. 


Im Supermarkt besorgen wir noch Brot, Wein und Snacks als Geschenke für unsere Gastgeber. Wir laufen im Bikini durch die Regale, während aus den Lautsprechern Weihnachtslieder tönen - das ist so skurril 🌲 Auf dem Parkplatz trauen wir unseren Augen kaum: vor uns stehen Tammi und Anne-Sophie, 2 Mädchen aus unserer Stufe, mit denen wir zwar für den nächsten Tag verabredet sind, mit denen wir aber nicht vor unserem Auto gerechnet hätten - was für ein Zufall ! Die Freude ist groß und wir haben uns so viel zu erzählen, das muss aber bis morgen warten, denn wir sind mal wieder spät dran 🏃‍♀️


Das Appartement der Münchner ist riesig, lichtdurchflutet und in 1. Reihe mit Meerblick am Strand gelegen und wir werden fast ein bisschen neidisch. Die 3 haben sich große Mühe gegeben, es gibt leckere Cocktails und Hobbykoch Tobi macht eine riesen Portion Spaghetti Frutti di Mare für uns. Nachdem wir anfängliche Kommunikationsprobleme aus dem Weg geräumt haben und die Jungs sich bemühen, Hochdeutsch zu sprechen, haben wir viel zu quatschen. Es lässt sich aber nicht vermeiden, dass wir uns über Ausdrücke wie "Spezles" (?) und "Burschenverein" kaputt lachen 😂


Es macht Spaß, Geschichten aus ihrem Heimatort zu hören, zumal wir alle Dorfkinder sind, und auch von unserem Leben zu erzählen. Fast fühlt es sich so an, als säßen wir alle zusammen irgendwo in Deutschland, an einem schönen Sommerabend mit weit geöffneten Terassentüren 🌞 Daran, dass die Stunden wie im Flug vergehen und wir um halb 5 morgens erschrocken auf die Uhr gucken, merken wir, dass es ein guter Abend war 🍻 

Netterweise bekommen wir ein freistehendes Zimmer angeboten, sodass wir zur Abwechslung mal den Luxus eines großen, weichen Bettes genießen können. 


Umso schwerer fällt uns jedoch das Aufstehen am nächsten Morgen... Das vermutlich jedoch nicht nur wegen den Betten 😜 Alle sehen noch leicht verknittert und verkatert aus, als wir uns schon wieder verabschieden müssen, doch eines steht fest: zum Oktoberfest in München und zur Allerheiligenkirmes in Soest sehen wir uns wieder (Jungs falls ihr das lest, liebe Grüße und aus der Nummer kommt ihr nicht mehr raus 😋) !



Kurze Zeit später sind wir schon auf dem Weg zum kleinen Örtchen Hahei, denn dort wollen wir gemeinsam mit Tammi und Anne-Sophie (kurz: Hille) den HotWaterBeach erkunden! Auf der Fahrt lassen wir den Abend Revue passieren und sind, vermutlich auch wegen des Schlafmangels, so albern, dass wir uns garnicht mehr einkriegen und immer noch lachen, als wir schon lange zu viert am Strand schlendern... Dazu muss man aber auch sagen, dass die Massen an Touristen, die sich an der laaaangen Küste nur auf einem Fleck tummeln wie Sardinen in der Büchse und versuchen, die beste Badewanne zu schaufeln, zu komisch sind! Hier kann man nämlich dank heißer Quellen selbst Löcher graben, die dann (im besten Fall) mit angenehm warmem Wasser aus dem Boden volllaufen. Nachdem wir probeweise selbst unsere Spaten nehmen und eine Grube schaufeln, diese jedoch nur mehr oder weniger warm und vor allem regelmäßig von den Wellen zerstört wird, müssen wir uns geschlagen geben! Wir entscheiden uns lieber für ein Bad in den wilden Wellen, die uns wortwörtlich umhauen 😂🌊 Mit Tammi‘s Kindersurfboard fühlen wir uns doch auch fast so professionell wie die Surfer neben uns, die ohne Probleme die Wellen bezwingen 🏄🏼‍♀️ 

Später geht es weiter zu unserem zweiten „Do of the day“: Die Cathedral Cove! Nach einer kleinen Mittagspause und Stärkung geht es los, erst mit dem Shuttle, dann weiter zu Fuß auf den 45 Minuten langen Track! Etwas außer Atem (wir jedenfalls, die anderen scheinen schon geübtere Wanderer) kommen wir an und wissen: es hat sich gelohnt! Die Cathedral Cove, der Ort an dem Narnia gedreht wurde, ist eine imposante Höhle direkt am Meer gelegen, durch die das kräftige Blau des Wassers noch schöner scheint 💙 

Nach ein paar Touri-Fotos (#allesfürdenblog haha) genießen wir einfach die angenehme Brise und wunderschönen Eindrücke.. Später an unseren Autos angekommen, trennen sich die Wege mit Hille und Tammi, aber wir blicken auf einen tollen Tag mit vielen Lachern zurück und wissen jetzt schon: Silvester feiern wir zusammen mit Tammi in Wellington während Hille Besuch von ihren Eltern bekommt 🥳😊🍾

Jetzt liegt noch eine 3-stündige Autofahrt Richtung Tauranga vor uns, auf die zwar absolut keine Lust haben, die wir aber mit dem Gedanken an die Pizza dort gerade so überleben 🍕🍕🍕 Nach dem Essen fallen wir komatös in einen Dornröschenschlaf, der zwar nicht 100 Jahre aber doch ziemlich lange anhält... 💤 


Grüße in die Heimat 

von Christina und Pauline ❤️

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