Von Weihnachten & Wandern

Nachdem unser Heiligabend sehr verregnet und entspannt war, haben wir am 25. Dezember schon mehr Glück mit dem Wetter, Neuseeland meint es wieder gut mit uns 🌞 Morgens skypen wir in die Heimat, wo 12 Stunden später nun auch Heiligabend ist und unsere Familien dieses Jahr ohne uns feiern und vor allem ohne uns das ganze gute Essen genießen .. ein bisschen neidisch sind wir schon 🍖🧀🍰 Dank des guten WLANs von McDonald's, das uns regelmäßig das skypen nach Hause ermöglicht (und wir wurden noch kein Mal weggeschickt, toi toi toi 🤞) fühlt es sich aber fast so an, als wären wir mit dabei. Das (und die süße Weihnachtspost unserer besten Freundinnen ❤️) macht es für uns weniger traurig, an Weihnachten 18.300 Kilometer von zu Hause entfernt zu sein ✈️ 

Die beiden Weihnachtsfeiertage verbringen wir in Taupo, einer Kleinstadt, die vor allem durch ihre Lage am wunderschönen Lake Taupo lockt. Der See liegt eingebettet in lange Bergketten und wir entdecken einen tollen Campingplatz direkt am Wasser - von unserem Stellplatz aus ist man in 10 Sekunden am Strand, ein Traum! So verbringen wir viel Zeit im und am Wasser, dösen in der Sonne, wenn es zu warm wird, gehen wir die Böschung hoch und dösen im Auto weiter, lesen Bücher und machen einfach mal nichts (was nicht so oft vorkommt, wie ihr vielleicht denkt 😂). Als wir so an den anderen Wohnmobilen vorbeischlendern, im Bikini, mit leichtem Sonnenbrand und Flip Flops an den Füßen und sehen, wie die Sonne sich auf dem Wasser spiegelt, können wir unser Glück kaum fassen und nicht aufhören zu lächeln - immernoch unglaublich, was für einen Traum wir gerade leben! 🌏🌴 Wie bereits erwähnt, feiern die Neuseeländer erst am 25.12. Weihnachten, also müssen wir wohl mitfeiern 🎄 Mit unserer Freundin Nina gehen wir abends in einem tollen indischen Restaurant essen - Seeblick inklusive 🏞 Um als Laien nicht aufzufallen, wählen wir den Schärfegrad Medium. Ein fataler Fehler, wie sich später herausstellt 🔥 Mit ausreichend Reis, Brot und Mangomilchshakes kämpfen wir erfolgreich gegen das Brennen an und genießen den schönen Abend mit guten Gesprächen und gutem Wein 🥂 So wurde unser Traum von Weihnachten am Strand also doch noch wahr und an Essen hat es uns mit Sicherheit auch nicht gemangelt 🤰🍽 

Nach 3 Tagen essen und chillen wird es für uns Zeit, wieder aktiv zu werden - wie passend, dass wir das Tongariro Alpine Crossing, was ja an Heiligabend ins Wasser gefallen ist, auf den 27. verschoben haben. Also wieder alles von vorne! Wir bereiten kiloweise Snacks vor, fahren zurück zu dem kleinen Campingplatz im Wald und stellen die Wecker auf 3:30 Uhr nachts ⏰ Der Himmel ist unfassbar klar in dieser Nacht und wir sehen so viele Sterne wie nie zuvor ✨ Mitten in der Nacht wachen wir auf, voller Vorfreude und Aufregung, ziehen so viele Schichten Kleidung an, wie wir in unserem Camper auftreiben konnten und dann geht es schon mit dem Shuttle zum Fuß des Mount Tongariro. Wir hatten gar keine Ahnung, was uns beim Tongariro Crossing erwartet, und das ist auch gut so, denn sonst hätten wir die Wanderung vermutlich gar nicht angetreten 😅 Es handelt sich hierbei um eine 19, 4 Kilometer lange Wanderung durch eine Berg- und Vulkanlandschaft , die erst steil bergauf und dann lange wieder bergab geht. Grüße gehen raus an Roland, der 1995 schon die gleiche Strecke bezwungen hat 👋 Mit Nina zusammen marschieren wir motiviert los, nachdem unser Guide ein Maori-Gebet für uns gesprochen hat, und werden vom Rest unserer Gruppe schnell abgehängt. Um 5 Uhr morgens sind wir die ersten, die den Tongariro erklimmen, sodass wir die magische Ruhe genießen und zusehen können, wie die Sonne langsam über den Bergen aufgeht 🌄 Ein sehr besonderes Erlebnis! Doch je länger wir laufen, desto steiler wird der Aufstieg und wir müssen richtig die Zähne zusammenbeißen, Trittsicherheit beweisen und immer wieder Verschnaufpausen einlegen (unsere Kondition lässt uns mal wieder im Stich, was ist da los? 😅), bis wir es nach 3 Stunden endlich auf den höchsten Punkt geschafft haben. Belohnt werden wir mit einer atemberaubenden Aussicht über die Berge, besonders den aus Herr der Ringe bekannten Mount Doom, und die wunderschönen türkisblauen Bergseen 😍 Wir merken: jeder Meter hat sich gelohnt! Unseren Ohrwurm von "Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein" ⛅ werden wir so schnell nicht los und können den Text absolut nachempfinden. An einem der Seen legen wir um 9 Uhr morgens unsere "Mittagspause" ein und beobachten gespannt die Anzeichen vulkanischer Aktivität, die man auch hier nicht übersehen kann: die türkisen Seen enthalten Schwefel und rings um uns herum steigt Dampf aus dem Boden auf. Der Abstieg kann nun ja garnicht mehr so schlimm sein, denken wir uns, und täuschen uns damit gewaltig 😅 Eine ganze Weile schlittern wir durch Geröll und Vulkangestein den Berg herunter und fallen mit anderen Wanderern um die Wette auf die Nase 🤦🏼‍♀️ Fallquote: Pauli 3, Nina 1, Chrissi 0 . Der Abstieg zieht sich wie Kaugummi, selbst als es nicht mehr so abenteuerlich zugeht, und nach unserer letzten kleinen Pause verlassen uns Mut und Motivation langsam aber sicher... Wir schleichen förmlich den Weg entlang, zum reden reicht die Kraft nicht mehr, und wenn dann Leute an uns vorbei JOGGEN können wir nur den Kopf schütteln 😂 
Nach insgesamt 8 Stunden wandern erreichen wir absolut erschöpft aber mindestens genau so stolz den Parkplatz, wo unser Shuttle und kalte Getränke auf uns warten. Was für ein Tag! 🏔 

Bei unseren Autos angekommen, denken wir garnicht an fahren sondern schmeißen uns am erstbesten schattigen Plätzchen auf die Wiese und machen einen lang ersehnten Mittagsschlaf 😴 Wie schön, dass man so etwas in Neuseeland sorglos genießen kann. Wir lassen den Nachmittag gemeinsam ausklingen, bevor wir uns schweren Herzens von Nina verabschieden 💔 Obwohl wir keine Lust mehr auf Fahren haben, wird es für uns Zeit weiterzuziehen und so machen wir uns noch an diesem Abend auf den Weg Richtung Süden, gespannt was uns dort alles erwatet 😊 Muskelkater wird auf jeden Fall dazugehören.. 

Christina & Pauline

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Kommentare: 5
  • #1

    Leonie G. (Sonntag, 30 Dezember 2018 21:02)

    Sieht alles so soo schön aus!
    Ich wünsch euch noch viel Spaß und einen guten Rutsch :-)

  • #2

    Silvesterwanderer(B.T.) (Dienstag, 01 Januar 2019 12:45)

    Und wir dachten, 15 km auf glatten Asphalt von Werl nach Soest wären schon lang.......

  • #3

    Petra (Donnerstag, 03 Januar 2019 22:54)

    Hallo ihr Lieben,
    da hat Roland aber nichts von erwähnt, daß die Tour so anstrengend ist ;-)... die Bilder zeigen ja das es sich gelohnt hat! Respekt...wir wünschen euch für das neue Jahr viele schöne und beeindruckende Momente.Lieben Gruß aus der Heimat...

  • #4

    Ute (Freitag, 04 Januar 2019 20:17)

    Hallo ihr Zwei, da erlebt ihr ja allerhand am anderen Ende der Welt. Danke für die wunderschönen Bilder und eure interessanten Erlebnisse.
    LG aus Weslarn �

  • #5

    Eppi (Freitag, 04 Januar 2019 21:18)

    Ein frohes und spannendes neues Jahr wünsche ich euch, ich hoffe ihr seid gut rein gekommen!
    Ich freue mich immer auf neue und spannende Berichte von euch ��