WILD WILD WEST

Nach ein paar wunderschönen Sonnentagen lassen wir den Norden der Südinsel hinter uns, denn die wilde Westküste wartet darauf, entdeckt zu werden 🌄 Diese Gegend Neuseelands ist voll von Nationalparks, Bergen und Seen, gerade deshalb aber auch sehr dünn besiedelt und das komplette Gegenteil zu dem, was wir von der Nordinsel gewöhnt waren. Aus Angst vorm Verhungern, einem leeren Tank und mangelndem Kontakt zur Außenwelt füllen wir all unsere Reserven auf, kaufen Unmengen an Essen ein und melden uns schonmal bei Freunden und Familie ab - ein wenig übertrieben, wie wir später feststellen, denn Touristenorte gibt es irgendwie doch überall 😅 

Unsere Route führt uns über den State Highway 6, der quer über die Südinsel verläuft und uns von einem schönen Ort zum nächsten bringt: wir verbringen eine Nacht irgendwo im nirgendwo bei einem 2-Häuser-Dorf mit weitaus mehr Hummeln als Einwohnern, die uns morgens schnell vertreiben (nachdem Pauli sich auf eine draufgelegt hat und gestochen wurde 😂) und die nächste dann in Westport, einer kleinen Küstenstadt, die den Ausgangspunkt unserer Westcoast - Tour darstellt. Hier essen wir zum ersten mal Fish and Chips in einem kleinen, etwas in die Jahre gekommenen Imbiss mit einem dazu passenden Betreiber (ebenfalls klein und in die Jahre gekommen) - Fazit: fettig, und lecker! 🍟 

Den Weg runter nach Greymouth fahren wir auf einer atemberaubenden Küstenstraße, die sich an den Bergen entlangschlängelt und einen tollen Ausblick aufs Meer bietet, das hier viel wilder und schäumender ist als in anderen Teilen Neuseelands. Auf den Bergen wächst dichter Regenwald und wir fühlen uns - wie so oft - wie in einer völlig anderen Welt. Irre, wie oft sich die Natur hier wandelt 😍 Wir statten den bekannten Pancakerocks einen Besuch ab, diese Felsformationen direkt am Meer sehen aus wie riesige, gestapelte Pfannkuchen, die von der tosenden Flut umspült werden, und die Kraft des Wassers presst regelmäßig Dampf aus sogenannten "Blowholes" in die Luft. Ein wirklich beeindruckendes Naturschauspiel, Regenbogen inklusive 🌈❤ Als wir die "Pancakes" so sehen, läuft uns richtig das Wasser im Mund zusammen, wir vermissen die leckeren Pfannkuchen von zu Hause 😥 Auch eine Wanderung zum Strand nehmen wir noch mit, wobei man vielleicht dazusagen muss, dass man hier außer wandern auch nicht viel machen kann 🤷🏼‍♀️ Daran haben wir uns aber schon ganz gut gewöhnt und leben nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" 🚶🏼‍♀️🚶‍♀️ Diese Nacht verbringen wir auf einem traumhaften Campingplatz direkt am Meer, essen am Wasser, schlafen zum Geräusch der Brandung ein und wachen dazu auch wieder auf - es könnte nicht besser sein 🌊 Dann geht es weiter, immer Richtung Süden, der Sonne hinterher.. 🌞 In der Touristinformation wurde uns der "Hokitika Gorge" empfohlen, und das zurecht: nach einer langen Fahrt durch weites Farmland, auf der uns mehr Kühe als Autos begegnen, finden wir endlich den Parkplatz. Dort rufen uns, schon zum dritten Mal in den letzten Tagen, irgendwelche Typen "Servus" aus ihrem Auto hinterher.. die Bayern lauern hier wirklich an jeder Ecke und denken offenbar, alle würden ihre Sprache verstehen 😅 Die Felsschlucht, durch die sich das Wasser schlängelt, erreicht man - wie sollte es anders sein - nur über einen Wanderweg. Das grau-blaue Wasser rauscht unter uns hinweg, als wir eine wackelige Hängebrücke überqueren, und für die schöne Ausssicht ist der Weg es definitv wert 😊 

Nach einer Nacht am See, wo wir uns fühlen wie in Schweden, starten wir mit einer Wanderung in den Tag - konntet ihr euch wahrscheinlich schon denken, oder? Da es mal wieder Zeit für eine Dusche wird, es aber weit und breit keine gibt, müssen wir improvisieren und uns gegenseitig mit kaltem Wasser aus unserem 3-Liter-Kanister abspülen.. in solchen Momenten sagen wir dann "Jetzt sind wir wirklich angekommen" 😂 Ein kleines bisschen Schadenfreue bleibt dabei natürlich nicht aus, wenn man jemanden mit eisigem Wasser übergießen darf. Die nächsten 3 Tage verbringen wir in den neuseeländischen "Alpen", benannt von österreichischen Einwanderern.

Leider ist das Wetter relativ grau und regnerisch, möglicherweise weil wir uns gerade im Regenwald befinden, aber wir lassen uns natürlich nicht abhalten und wandern sowohl zum Franz-Josef-Gletscher als auch zum Fox-Gletscher 🗻 Während über uns massenweise Touri - Helikopter herumschwirren, sind wir unten erschrocken darüber, wie wenig von den einst imposanten Gletschern heute nur noch übrig ist. Trotz der durch die Wolken eingeschränkten Sicht war der Weg es wert, allein schon wegen unserer Hauptmotivation beim wandern : der Snackpause auf der Hälfte der Strecke 🍌🍫 
Auf dem Rückweg zum Dorf macht uns der Regen einen Strich durch die Rechnung (an dieser Stelle Mütter und Omas bitte einmal den Absatz überspringen! 🚨) und nach ein wenig Überwindung und albernem Kichern trauen wir uns, unsere Daumen rauszuhalten. Fazit: ein nettes holländisches Ehepaar nimmt uns mit zurück ins Tal. Dank je wel ! 🇳🇱
Auf unserem weiteren Roadtrip halten wir noch beim "Bruce Bay" und verewigen uns und unsere Reise, wie viele andere zuvor, auf einem der weißen Steine am Strand - falls also jemand von euch mal nach Neuseeland kommt, haltet Ausschau 👀

Danach lassen wir die Westküste (und damit hoffentlich auch die fiesen Sandflies) hinter uns und machen uns auf zu weiteren Abenteuern 🌌🛣❤️

Christina & Pauline

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Kommentare: 1
  • #1

    Stefanie (Dienstag, 15 Januar 2019 21:31)

    �Wieder ein super toller Eintrag. Es macht echt Spaß euren Abenteuern zu folgen �.
    Lieber Gruß
    Stefanie �