Wandern, Wasserfälle & Wanaka

Let‘s go - direction Wanaka: Dieses Örtchen erreicht man nur über eine einzige Straße, den Haast Pass, der für seine wunderschöne Umgebung und atemberaubende Ausblicke bekannt ist! Und uns wurde nicht zu viel versprochen: Fast den ganzen Tag brauchen wir für die eigentlich kurze Strecke, denn reichlich viele Wasserfälle und Wanderwege laden  nur so zu kurzen Zwischenstopps ein! Ein kurzer Walk führt uns zuerst zu den (kleinen aber feinen) Roaring Billy Falls, die mitten durch einen Wald fließen. Nach ein paar mehr (Chrissi) oder weniger (Pauli) erfolgreichen „Steinflitschversuchen“ geht es dann aber auch wieder weiter ☺️ Am nächsten Stopp erwartet uns der Thunder Creek Fall, ein größerer  Wasserfall, der aus der wilden Natur wie aus einem Rohr geschossen kommt! Schnell noch das obligatorische Touri-Foto und dann weiter „on the road“ zu Stopp Nummer 3 und unserem persönlichen Highlight der Strecke: Der Blue Pools Track, der (wer hätte das ahnen können) uns zu den Blue Pools führt! Hier springen im Akkord Kinder und Erwachsene von einer Hängebrücke in die blauen Tiefen, während wir lieber die Zuschauerperspektive einnehmen und mit klopfenden Herzen Daumen drücken 🙅🏼‍♀️🙅🏽‍♀️ Leicht lebensmüde kann man sagen, uns reicht dann doch schon der Adrenalinkick vom Beobachten 💥 Das Wasser hier übertrifft mit seiner strahlend türkisblauen Farbe all unsere Erwartungen und wir sind wie so oft begeistert was die Natur in Neuseeland (Fun fact: Nationalsymbol der Kiwis ist ein Farn 🌿) für verschiedenste Facetten zu bieten hat! 🌾🌈🌊❤️ 


Trotzdem merken wir von Zeit zu Zeit erschrocken, dass wir uns langsam an diese unglaublichen Aussichten und Naturspektakel, wie Wasserfälle, gewöhnen und müssen uns deswegen immer öfter daran erinnern, dass das alles absolut nicht selbstverständlich ist! Doch dann und immer wieder zwischendurch wissen wir die ganze Reise mit all ihren Eindrücken immer nur noch mehr zu schätzen! 🙏🏻☀️


Auf dem letzten Stück vor Wanaka fahren wir an 2 wunderschönen Seen entlang, die vorm Panorama der Berge in der Sonne glitzern und sich leicht wellig vom Wind und in verschiedensten Blautönen durch die Täler erstrecken. Unsere Fenster sind offen, die Sonne strahlt und wir singen lautstark zur Musik aus Myles‘ alten Boxen mit 🌞 🎶 Solche Autofahrten werden wir zu Hause definitiv vermissen 💭 In der Stadt wimmelt es vor Touristen, wir schauen uns nur ein bisschen um und wollen dann zum Campingplatz fahren und Abendessen kochen, doch als wir an „Dominos“, einer großen Pizzakette, vorbeifahren ändern wir unsere Pläne spontan: Wir sind so ausgehungert vom Tag, dass wir in kürzester Zeit 2 Pizzen, ein Kräuterbaguette und 1,5 Liter Cola vernichten.. ist das etwas, worauf man stolz sein kann?🍕😂💪🏻  Wir haben hier übrigens des öfteren mal Probleme mit unseren Namen, „Christina“ verstehen viele noch gut auf englisch, bei „Pauline“ wird es schon schwieriger und sobald es um unsere Nachnamen geht, kommen wir ums Buchstabieren nicht mehr herum und die meisten Neuseeländer gucken uns nur skeptisch an 😅 So kam es auch, dass unsere Bestellung missverständlich auf den Namen „Polly“ lief 🤷🏼‍♀️ 


Wir verbringen 3 sehr entspannte Tage in Wanaka und schließen uns den anderen Touristen an: wir stöbern durch die vielen kleinen Läden im Stadtzentrum, lesen im Schatten eines Baumes an der Uferpromenade, essen ein richtig großes & richtig leckeres Eis und genießen das sonnige Wetter 🌞 An einem Abend überlegen wir, ins Kino zu gehen, doch da uns kein Film so richtig zusagt und wir uns das Geld lieber sparen wollen, kaufen wir stattdessen Nachos und Salsa und machen Heimkino im Van, es läuft La La Land und abgesehen von unserer winzigen „Leinwand“ (Paulis Handybildschirm 📱) ist es eine gemütliche Alternative 😇 Einen Vormittag verbringen auf Wanakas „Lavenderfarm“, wo man durch liebevoll gepflegte Gärten und Lavendelfelder spazieren, verschiedenste Lavendelprodukte kaufen oder regionalen Honig probieren kann (hier halten wir uns am längsten auf 😋🍯 ). Inzwischen sind wir schon so ans wandern gewöhnt, dass wir auch hier nicht darauf verzichten und einen schönen Weg am See entlang laufen, bevor wir in einer einsamen Bucht schwimmen gehen und danach den Wassersportlern zugucken 🏊🏼‍♀️🏄🏼‍♀️ Unterwegs sehen wir außerdem den weltbekannten #thatwanakatree , ein kleiner, schiefer Baum, der im Wasser steht und unerklärlicherweise zu einer der „Must-See“ Touristenattraktionen Neuseelands gemacht wurde - während einige Asiaten sich für das perfekte Foto auf den steinigen Strand schmeißen, können wir nur schmunzeln. Ein Foto haben wir aber trotzdem gemacht 🤷🏼‍♀️😂 


Unsere letzte Nacht in Wanaka ist keine typische: Spontan haben wir uns entschlossen, eine 16 km lange Wanderung zum Roys Peak anzutreten! ⛰🔝

Backpacker, die wir die Tage zuvor am Campingplatz getroffen haben, haben uns die Wanderung mit den Worten „Ist schon etwas anstrengend, aber es gibt immer wieder gerade Strecken und es lohnt sich für die Aussicht“ empfohlen... Damit wir zum Sonnenaufgang auf der Spitze sind, machen wir uns um halb 3 nachts, in etliche Kleidungsschichten gehüllt und mit Stirnlampen bewaffnet auf, den Berg zu erklimmen! Wir sind stolz, den 1. inneren Schweinehund, das Aufstehen, schonmal besiegt zu haben 😴💪🏻 Für den einmaligen und wohl allerschönsten Sternenhimmel, den wir je gesehen haben, hat es sich der Kampf aus dem Bett schon jetzt gelohnt 🌌


Bereits nach wenigen Metern „wandern“ müssen wir allerdings keuchend und ziemlich außer Atem eine Regenerationspause einlegen, denn der Weg ist um einiges steiler und unbefestigter als erwartet und unsere Kondition offensichtlich nicht die beste, denn einige fitte Männer ziehen in einem Affentempo an uns vorbei 🦍🐵 Da können wir nur hechelnd hinterherschauen und von unserem warmen Camperbett träumen 💭 Stück für Stück kämpfen wir uns auf steilen Serpentinen den Berg hoch, begegnen immer wieder verdutzten Schafen (die sich wohl genau wie wir fragen, was wir hier eigentlich machen) und müssen aufpassen, nicht über die Wollknäule oder ihre Hinterlassenschaften zu stolpern 🐑🐑🐑💩. Zwischendurch liebäugeln wir öfter damit, umzudrehen, stimmen aber immer wieder demokratisch ab, noch etwas weiterzugehen. Letztendlich knacken wir die „Halbzeitmarke“ und entscheiden uns dafür, den Sonnenaufgang von hier zu bestaunen und uns danach auf den Rückweg zu machen! 🔙

Als sich die ersten Lichter des Tages hinter den Bergen bemerkbar machen, bietet sich uns eine wunderschöne Sicht auf das langsam erwachende Wanaka! Während der unglaublich klare und ergreifende Sternenhimmel (Milchstraße inklusive) immer mehr schwindet, werden die beeindruckenden Bergketten und der Lake Wanaka mit der aufgehenden Sonne immer deutlicher 🌄❤️ 

Wir würden den Anblick gerne noch ewig genießen, wäre es nicht so eiskalt hier oben und wir bis auf die Haut durchgeweicht von der feuchten Luft.. Also geht es für uns wieder abwärts und langsam nimmt auch der Weg, den wir anfangs nur mit Taschenlampen erahnen konnten, Gestalt an. Der Blick nach oben bekräftigt uns in unserer Entscheidung umzudrehen ⛰🧗🏽‍♀️🧗🏼‍♀️ 

Wir sind trotzdem stolz, 8 von 16 Kilometern geschafft zu haben und dankbar so einen tollen Sonnenaufgang miterlebt zu haben 🌞 Und wann liegt man schonmal um halb 7 morgens wieder glücklich, zufrieden und mit 11.000 Schritten auf der Fitnessuhr wieder eingekuschelt im Bett? 🛌 


Wie man diese Wanderung als „schon etwas anstrengend“ beschreiben kann und wo genau die geraden Strecken waren, bleibt uns zwar ein Rätsel, aber das ist uns gerade auch egal, denn wir holen jetzt erstmal ein paar Stunden Schlaf nach 💤😌👋🏻

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Kommentare: 1
  • #1

    Birgit und Klara (Montag, 21 Januar 2019 17:03)

    Wir freuen uns immer sehr,wenn wieder ein neuer Post hier auftaucht:). Passt gut auf euch auf. LG aus der Heimat