Auf den Spuren von Schnabeltieren, James Cook und Zyklon „Oma“

Auf unserem Weg weiter Richtung Süden verlassen wir die Küste wieder und fahren durchs Inland, um den australischen Busch und die vielen Nationalparks zu erkunden 🌿🔎 🌴 


Unser erstes Ziel ist der Eungella Nationalpark: unterwegs dorthin begegnen wir einer total netten, australischen Familie - offenbar sehen wir sehr orientierungslos aus (wobei wir in Wirklichkeit nur nach Handynetz suchen 📲😂), jedenfalls eskortieren sie uns ungefragt zum nächsten Campingplatz 🚗🚗 Dort kommt dann erstmal der Nachbar angelaufen, verwickelt uns in ein Gespräch und gibt uns viele Tipps für die Umgebung. Die Aussies stehen den Kiwis in Hinsicht Gastfreundschaft um nichts nach, wodurch wir uns wirklich sicher und willkommen fühlen 🧡 Wir müssen an diesem Abend aber noch eine weitere Erkenntnis machen: egal wo man hier hinkommt, Mücken, Spinnen, Frösche und weitere undefinierbare Insekten fühlen sich offenbar sehr zu uns, aber besonders auch den öffentlichen Toiletten hingezogen 🤷🏼‍♀️ Nicht selten hängt mitten im Eingang eine riesen Spinne, während der Boden von Käfern übersät ist und die Motten im Licht tanzen. Auf dem 🚾 an diesem Campingplatz ist es so extrem, dass wir uns schon angesichts der herumschwirrenden Viecher geschlagen geben und als uns auf unserem Rückzug noch eine fette Kröte begegnet, war's das mit unserer Selbstbeherrschung! Aaaah! 🕷🦎🐸🦟🐍🕸 


Den nächsten Tag lassen wir erstmal ganz entspannt angehen, denn wir haben das seltene Glück, mit unserem Camper im Schatten zu stehen! Nach geschlagenen 11 Stunden Schlaf (die Nächte in Airlie hingen uns wohl noch in den Knochen), räkeln wir uns und rappeln uns zum Frühstück auf 😴😅 Dann schreiben wir Tagebuch, beobachten die Kakadus über uns im Baum und den Bauern, der neben uns auf der Wiese sein Heu wendet. Mehr Sommerfeeling geht nicht 🌞🦋


Dick eingecremt fahren wir dann in der knallenden Mittagssonne zum Finch Hatton Gorge, wobei wir selbst noch keine Vorstellung haben, was uns dort erwartet - wir lassen uns einfach überraschen 🤷🏼‍♀️😋 Die kleinen Feldwege führen uns vorbei an Farmen, Wäldern und unzähligen Zuckerrohrplantagen, mit denen die Bauern in dieser Region ihr Geld machen. Das Schönste sind aber mit Abstand die Stände am Straßenrand, bei denen wir eigentlich immer halten und Mangos, Bananen oder anderes frisches Obst kaufen 🥭🍌🍉 

Die weitere Fahrt ist mit 3 "Floodways", bei denen der Bach plötzlich die Straße kreuzt, abenteuerlicher als erwartet. Wir können uns nur wundern, warum man an solchen Stellen keine Brücke baut, doch für die Aussies scheint das ganz normal zu sein: mit ihren fetten Jeeps (Autos ohne Allradantrieb scheint man hier gar nicht zu kennen 🤷🏼‍♀️) preschen sie durchs Wasser und verursachen riesige Flutwellen, während wir nur große Augen machen 👀💦 Vor allem Pauli, als sie von oben bis unten von einer dieser Wellen nassgemacht wird 🌊 Aber nicht noch einmal wollen wir unsere Pläne von Überflutungen durchkreuzen lassen und so nehmen wir (inklusive Tima) all unseren Mut zusammen und fahren aufgeregt durch eine Strömung nach der anderen 🚨 Und man glaubt es kaum - unbeschadet kommen wir an unserem Ziel an! 😍

Zu unserem leichten Schrecken erwartet uns hier eine mehrstündige Wanderung über Stock und Stein - und das bei 36°C! Aber der Weg, der glücklicherweise durch schattigen Regenwald führt, mündet an wunderschönen, rauschenden Kaskaden und wir werden mit einem erfrischenden Bad belohnt 😊 Wer mutig ist - oder auch leicht lebensmüde - springt hier von einer Klippe ins Wasser... Uns genügt für den Adrenalinkick aber schon das Zugucken! 😱


Gegen Abend stoppen wir dann noch an einem Lookout, von dem aus man ein riesiges & beeindruckend grünes Tal überblicken kann 👓 Uns bleibt aber eher der Ausblick auf unsere erste (und hoffentlich letzte) australische Schlange in Erinnerung, die sich zischend vor uns über den Gehweg schlängelt 🐍🆘 Bevor wir zurück zum Campspot fahren haben wir noch eine letzte Mission: Wer viel Geduld mitbringt, soll in diesem Nationalpark die berüchtigten Platypus (deutsch: Schnabeltiere), eierlegende Säugetiere, deren Abstammung immer noch ein Rätsel ist, sichten können! Mucksmäuschenstill legen wir uns also an einem Creek auf die Lauer, die Augen starr aufs Wasser gerichtet... Nach einer Dreiviertelstunde können wir dann wahrhaftig unseren ersten (und auch einzigen) Erfolg verzeichnen 😍 Als Chrissi jedoch aufgeregt aufspringt, erschreckt sich das Schnabeltier und taucht in Nullkommanix wieder ab - naja, immerhin hatten wir 5 Sekunden das Vergnügen 🙆🏼‍♀️🙆🏽‍♀️🥰 Die Schildkröten zieren sich dafür weniger & wir haben das Glück, mehrere Tiere in verschiedensten Größen beim Dümpeln im seichten Wasser beobachten zu können 🐢🐢


Weil für die kommende Woche 40° angesagt sind, ändern wir spontan unsere ursprünglichen Pläne: Anstatt noch weitere Nationalsparks im Inland  anzusteuern, entscheiden wir uns für die Küstenroute, denn hier soll sich die Hitze angeblich nicht so stauen (guter Witz 😉)! 

Da wir die australischen Kleinstädte am unglaublich langen Bruce Highway, genau wie viele neuseeländische, eher unspektakulär und etwas hässlich finden, machen wir am Liebsten Abstecher zum Strand: In Yeppoon entspannen wir im "Infinity Pool", einem öffentlichen Freibad direkt am Meer und statten McDonald's mal wieder einen Besuch ab, um einen neuen Blogpost hochzuladen 📝 Die einzig richtige Entscheidung wie sich herausstellt, denn dank eines Fehlers im Bestellsystem bekommen wir zwei saftige Schokomuffins geschenkt- "da da da da da - ich liebe es!" 🍫

Auch die Küste vom Örtchen Tannum Sands läd zum Verweilen ein, sodass wir zwei prompt unsere Bücher & Handtücher packen und in der Abendsonne den Tag ausklingen lassen... 📖🌅 

In „Agnes Water“ sitzen wir schon morgens um 5:30 an einer Klippe am Meer, denn natürlich wollen wir auch mal der Sonne beim Aufgehen zusehen 🔝🍃💫 Einfach ein Gänsehautmoment - wie der Feuerball auftaucht, den Himmel in ein schönes Morgenrot färbt und dann innerhalb von Sekunden hochsteigt 🌞❤️ 


Nach einem späteren Telefonat nach Hause steht nun auch ganz offiziell fest, dass wir auf unserer Reise Besuch bekommen! Paulis Bruder Julius nutzt seinen freien Monat zwischen Bachelor- und Masterstudium um gemeinsam mit uns die Ostküste zu entdecken! Ab Brisbane geht es also im Trio weiter und wir freuen uns schon riesig 😍🕺🏼💃🏽💃🏼


Für uns beginnt jetzt aber erstmal die Zeit, in der wir endlich im Meer schwimmen können, denn die Quallen sind hier nicht mehr so gefährlich und den Krokodilen ist das Wasser zu kalt - puhh! 🌊 Das wollen wir natürlich direkt nutzen und buchen uns einen 2-tägigen Surfkurs in der Stadt "1770", die Einzige auf der Welt, die nach einer Zahl benannt ist! 🏄🏼‍♀️🏄🏽‍♀️ Der Abenteurer James Cook ist nämlich in diesem Jahr und genau in diesem Ort an der australischen Küste im Staat Queensland angekommen ⛵️

Doch aus dem Surfen wird leider nichts, denn weil ein unglaublich großer Zyklon vor der Ostküste wütet und deswegen Wellen & Wind zu stark sind, wird uns in letzter Minute abgesagt... Wie schade 😞 


Auch für die kommende Woche durchkreuzt Zyklon "Oma" unsere Pläne: Nach dem Surfkurs wird auch die "Turtle Tour", auf die wir uns schon ewig freuen, gecancelt ❌ Eigentlich sollten wir hier kleinen Schildkröten beim Schlüpfen zugucken können, doch daraus wird jetzt erstmal nichts. Wegen heftigen Windböen und Überflutungen werden auch sämtliche Strände auf unserem kommenden Weg gesperrt und wir sind planlos, enttäuscht und etwas verzweifelt. Doch es hilft ja alles nichts - wir stecken den Kopf jetzt nicht in den Sand, sondern suchen nach Alternativen, denn "Nichtstun" und die Hitze machen auf Dauer etwas verrückt 🙇🏼‍♀️🙇🏽‍♀️ Spontan entscheiden wir uns, arbeiten zu gehen und bekommen auch gleich eine Zusage von einer Familie in Brisbane! 👩🏽‍🌾👩🏼‍🌾 Dass wir uns mal aufs Arbeiten freuen würden, hätten wir auch nicht gedacht, doch jetzt fallen wir uns jubelnd in die Arme und sind einfach nur froh, der Situation entkommen zu können 🙏🏻


Unsere letzte Amtshandlung ist ein Besuch der "Bundaberg Brewery", bei der wir erfahren, wie das weltweit bekannte Ingwerbier hergestellt wird 🍺 Wir sind überrascht, dass das "Bier" nur 3 Tage gebraut wird - das erklärt aber auch, warum es keinen Tropfen Alkohol enthält. Menno! ☹️Aber so können wir uns immerhin guten Gewissens durch die 20 verschiedenen Sorten probieren: vom originalen Gingerbeer über Lakritz bis hin zu fruchtigen Geschmacksrichtungen wie Tropical Mango ist alles dabei 🥤🍏🥥🥭🍋 Danach machen wir uns  nüchtern und jeder mit einem Sixpack Bundaberg bepackt auf den langen Weg nach Brisbane, wobei wir die bekannte „Fraser Island“ und die malerische Sunshine Coast links liegen lassen müssen 🙁🏝 Erstmal jedenfalls - wenn es die Zeit erlaubt, fahren wir dafür aud jeden Fall nochmal zurück 🔙 

Jetzt sind wir aber erstmal gespannt, was uns in Brisbane erwartet und wie lange der Zyklon sein Unwesen noch treibt 🌪

Wow. Wir merken gerade wie unglaublich lang der Blogpost geworden ist - naja, wenn ihr es bis hier geschafft habt, könnt ihr wirklich stolz sein 🥳😂


Natürlich halten wir euch weiter auf dem Laufenden und freuen uns über eure lieben Nachrichten! 🥰


Christina & Pauline

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Kommentare: 1
  • #1

    Marita (Freitag, 01 März 2019 19:11)

    Hallo ihr Lieben,
    also mir können eure Posts gar nicht lang genug sein! Ihr schreibt so toll, dass ich immer schon ganz gespannt auf eure nächsten Abenteuer warte!
    Liebe Grüße und weiterhin viiiiiel Spaß! ��☀️�