Back on the road - von Sonnenscheinküste und Sandinsel

Hiya from Australia (wie die "Locals" einen hier begrüßen) 🐨 Die letzten Tage waren wir in einem kleinen Funkloch und melden uns deshalb erst jetzt wieder in alter Frische ☺️


Das Warten hat ein Ende und die Spannung steigt, als wir uns morgens auf den Weg machen, um Julius Auto & Unterkunft für die nächsten 3 Wochen abzuholen 🚗 Ab jetzt sind wir in 2 Vans unterwegs und als wir den Neuzugang "Black Star" sehen, steigen in uns direkt Wehmut und Muttergefühle auf: er sieht genau so aus wie Myles 😍 Leider ist er aber auch genau so alt und schrottig und wird von uns wegen der auffallend hässlichen orangenen Lackierung promt in "Orange Beauty" umgetauft 🆘️😂 Nach inzwischen 3 Monaten im Linksverkehr fällt es uns gar nicht mehr so einfach, uns in Julius reinzuversetzen, der im Stadtverkehr in Brisbane direkt ins kalte Wasser geworfen wird 😲 Hintereinander herzufahren klappt aber erstaunlich gut und während Pauli auf den ersten Fahrten als Julius Copilot einspringt, muss sie nur im allerersten Kreisverkehr die Luft anhalten - die Australier sind überraschend rasant unterwegs, aber Julius passt sich schnell an 💯🔥 


Da wir wegen Zyklon "Oma" die Sunshine Coast, einen wunderschönen Küstenabschnitt nördlich von Brisbane, auslassen mussten, ist das nun unser 1. Ziel des gemeinsamen Roadtrips 🌞 Zeitlich können wir es uns aber eigentlich nicht erlauben, nochmal Richtung Norden zu fahren, deshalb haben wir die 3 Tage bis auf die Minute durchgeplant 🕰 Naja, was sollen wir sagen.. jeder, der uns kennt weiß, dass wir alle für unsere Unpünktlichkeit bekannt sind und so hängen wir schon am ersten Mittag 3 Stunden hinter dem Zeitplan 😅🤦🏼‍♀️ Zum Glück sind wir aber auch flexibel und spontan und passen so die Ziele einfach an die übrige Zeit an - viel anderes bleibt uns allerdings auch nicht übrig 🙈 


Tag 1 an der Sunshine Coast führt uns zuerst zu Woolworths, dem Supermarkt unseres Vertrauens, wie sollte es anders sein? Wir zeigen Julius unseren Lieblingsort in Australien und decken uns mit reichlich Lebensmitteln ein. Schnell müssen wir feststellen, dass Julius etwas andere Vorstellungen von angemessenen Mengen hat als wir und wir in den nächsten Wochen wohl eher für 4 einkaufen und kochen 🍝🍴Neben 3 Baguettes landen auch noch 8 Bananen & ein ganzer Schinken im Einkaufskorb und wir beiden können uns nur geschockt angucken - zum Glück ist der Schinken nur ein Scherz 😰😂

Dann geht es aber los, als erstes zu den „Buderim Falls“, die wir über eine kurze Wanderung erreichen - wie immer laut trällernd und stampfend, um mögliche Schlangen und Spinnen zu verscheuchen 🐍 🕷🕸 Das Wetter ist so schön, dass uns der Wasserfall gerade gelegen kommt und wir uns ein erfrischendes Bad natürlich nicht nehmen lassen! Praktisch, dass wir jetzt einen inoffiziellen „Vortester“ haben, der wagemutig ins Wasser springt und die Lage auscheckt 😉🐊🔍 Wir trauen uns direkt unter die Falls - man hört und sieht zwar nichts - doch diese kostenlose Dusche ist herrlich kühl und eine wahnsinnige Erfahrung 🙏🏻❤️ 


Für den Sonnenuntergang haben wir heute Abend ein ganz besonderes Ziel: Wir wollen den Mount Column, direkt an der „Sonnenscheinküste“ gelegen, erklimmen! Während der Wanderung fallen aber 2 von 3 zurück, völlig außer Atem und mit hochrotem Kopf... 3 Mal dürft ihr raten, von wem hier die Rede ist 💃🏼💃🏽 Nur Julius und der Sonnenuntergang motivieren uns, weiterzugehen. Als wir schließlich oben ankommen, sind wir kurz vorm Hitzschlag aber doch froh und stolz, nicht aufgegeben zu haben! Und für den malerischen Himmel und Ausblick hat es sich allemal gelohnt, die unzähligen Stufen und Steigungen hochzukraxeln 🧗🏼‍♀️🧗🏽‍♀️🧗🏼‍♂️

Als wir später nur eine halbe Packung Nudeln mit Tomatensoße kochen überkommen Julius prompt „Verhungerungsängste“, sodass wir ab jetzt wohl immer eine ganze Packung Nudeln nehmen... 😂


Für den nächsten Morgen stehen die „Eumundi Markets“ auf dem Programm: Von Mangosmoothies, über holländische Poffertjes bis hin zu Schmuck, Kleidern und Livemusik ist alles dabei und wir schlendern (einige mehr, andere weniger gebannt von den Ständen) über den schönen Markt. Immer nach dem Motto „Nur gucken, nicht kaufen“ gehen wir letztendlich nur 6$ (für einen Smoothie) ärmer zurück zu den Autos - so zumindest in der Theorie... Schon von weitem springt uns ein weißer Zettel an Timas Windschutzscheibe ins Auge 😨 Wir haben wohl falsch geparkt und dafür kassiert der Staat nicht wie erwartet 10€ - sondern eine saftige Strafe von 100$ (ca. 60€). Das war dann wohl ein etwas teurerer Marktbesuch 😫💸

Davon lassen wir uns natürlich trotzdem nicht die Laune verderben, durch 3 geteilt tut es ja auch garnicht mehr so weh 🙈 Weiter geht es nach Noosa, einen noblen und süßen Küstenort, denn dort startet der 6 Kilometer lange „Coastal Walk“, den wir bei strahlendem Sonnenschein beschreiten ☀️ Julius in Badehose und (noch) in ein Tuch gehüllt, um sich vor der Sonne zu schützen & wir in Bikinis - das verleitet uns natürlich schon beim 1. Stopp dazu, ins rauschende Meer zu springen. Gesagt, getan! 🌊 Auf unserem weiteren Weg haben wir eine tolle Sicht auf die wilden Wellen, die hier vor die Klippen prallen und mal wieder wird uns vor Augen geführt, wie viel Kraft das Meer und seine Strömung hat 😳 Der einzig ungebetene Gast auf der Wanderung, der sich aber als völlig harmlos entpuppt, ist die Rautenpython, die sich völlig entspannt am Wegrand zusammengerollt hat 🐍 Immerhin kann Julius jetzt auf der Checkliste bei „Schlange“ einen Haken setzen ✅ Nach der Wanderung hüpfen wir  noch einmal zur Abkühlung ins Meer, bevor wir uns auf den Weg zu McDonalds, unserem Dauer-Wlan- Spender und danach zum Campspot für die Nacht machen - eine Stunde durch die Dunkelheit fahren ist in Australien auf jeden Fall eher kein Vergnügen! 😩 Aber wie eine Karawane tuckern wir hintereinander her und können uns so ziemlich gut orientieren 😇 


Am nächsten Morgen fahren wir schon um 6 Uhr los, die Vorfreude hat uns aus dem Bett gelockt: Heute erkunden wir die größte Sandinsel der Welt - Fraser Island! 😍 Und das Ganze in einem Bus mit Allradantrieb, denn anders ist die Insel garnicht befahrbar 😳 Mit einer Fähre setzten wir samt Reisegruppe und unserem gut gelaunten Busfahrer Darren über und halten den Atem an, als wir mit dem Gefährt auf den Sandstrand fahren: Doch für den Australier Darren gar kein Problem, er schlängelt sich geschickt um die Wellen herum und brettert mit 80 km/h über den Sand, während wir im Bus vor uns hinschaukeln und schnell verstehen, warum wir uns anschnallen sollen 💨 Wie verrückt, dass hier einfach am Strand Schilder mit Tempolimits stehen! 😂 

Nach gut 15 Minuten wird aus dem gut klimatisierten Bus auf einmal Stück für Stück eine Sauna und wir blicken uns im Schweiße unseres Angesichts an, als Darren uns offenbart, dass die Batterie den Geist aufgeben hat. Chrissi zu Pauli, als sie Julius in der Hitze vegetieren sieht, der Atem flach und die Augen geschlossen: „Pauli, wir verlieren ihn!“ 😂 Da spricht doch ganz die Ärztin aus ihr 😛 Ende der Geschichte: Wir haben ihn nicht verloren, denn wir wurden zu unserem Glück raus in 30 Grad und die heiße Sonne gelassen - hier atmen alle erstmal auf und freuen sich über die „kühle Luft“. Dann könnt ihr euch ungefähr vorstellen, wie es im Bus war 😅

Unser Busfahrer verabschiedet sich dann mit den Worten „i will be back soon“ und... wart nie wieder gesehen... Nein, natürlich lässt uns Darren nicht im Stich, sondern sammelt uns eine halbe Stunde später mit einem anderen Bus ein 😌🚎 Jetzt kann das Abenteuer ja endlich richtig losgehen: 1. Stopp ist das einzige Resort der Insel, denn hier gibt es erstmal „complimentary coffee and cookies“ - für uns beiden meist der ausschlaggebende und überzeugendste Punkt, wenn wir eine Tour buchen 😋🧁🍪 Einen O-Saft, Kaffee, Cookie und Muffin später machen wir uns (natürlich mit je einem Notfallcookie für schlechte Zeiten im Gepäck 😏) im Bus auf zu Stopp Nummer 2: Der bekannte Lake McKenzie, ein Süßwassersee mitten auf der Sandinsel, mit herrlich klarem Wasser! Auf Empfehlung unseres Busfahrers nutzen wir den feinen und unglaublich weichen Sand als Peeling - Variante Backpacker, sehr preiswert 💸😌 Zu dritt dümpeln wir im See herum, treiben auf dem Wasser, das sich irgendwie total seicht und angenehm anfühlt und genießen diesen ganz besondern Moment unendlich 💙

Auf dem Weg zum 3. Stopp informiert uns Darren über die australischen Dingos, denn auf der Insel leben mehrere Rudel dieser „wilden Hunde“ und es gibt strenge Regeln und Strafen in Verbindung mit diesen Tieren: Zum Beispiel darf man niemals Dingos den Rücken zukehren, dann greifen sie vermutlich an - wie beruhigend 😬 Oberstes Gesetz ist aber, niemals zu einem Dingo runter bücken, ihn streicheln oder gar füttern - eine Reaktion zu der man leicht verleitet wird, weil sie aussehen, wie normale Haushunde 🙄 Aber man muss dafür mit Geldbußen von bis zu 3000€ rechnen und viel schlimmer noch, der Dingo muss getötet werden, denn es besteht die Gefahr, dass er den nächsten Menschen, der kein Futter für ihn hat, angreift...

Natürlich möchten wir trotz der Warnungen alle gerne mal einen Dingo sehen und haben auch schon einige Minuten später Glück, denn eine Dingohündin läuft entspannt neben unserem Bus her und wir können sie aus nächster Nähe aber trotzdem sicher hinter der Scheibe beobachten 🤩🐕

Dann biegen wir in einen Wald ab, düsen über Stock und Stein (im wahrsten Sinne des Wortes) und kommen an einem kleinen Bach an, der für die Aborigines ein heiliger Ort ist, an dem die Frauen früher ihre Kinder geboren haben und Männer streng verboten waren - und noch heute respektieren die 3 Ranger und 2 Tourguides mit aboriginaler Abstammung diesen und schicken ihre Reisegruppen alleine dort runter, während sie oben warten! 🙏🏻 Beeindruckend... 😳 Wir wandern über einen Holzsteg durch den Wald am Bach entlang und erfahren von Darren Interessantes über die Flora und Fauna 🌱🌳🌿👣

Danach geht es zum wohlverdienten Mittagessen: Uns erwartet ein tolles Buffet, bei dem wir natürlich ordentlich zuschlagen! So gutes Essen hatten wir lange nicht mehr 🥰🧀🍗🥗🧁😍


Am Nachmittag, der leider ziemlich verregnet ist, besichtigen wir dann noch ein altes Schiffswrack, das hier gestrandet ist und waten gemeinsam durch den kleinen Eli Creek, bevor wir samt Reisegruppe zurück zur Fähre und anschließend Richtung Festland fahren ⛴⚓️🚎 

Als wir nochmal zurück auf Fraser Island blicken, hat sich dort der Himmel dunkel zugezogen und es blitzt unaufhörlich ⚡️⚡️⚡️ Puhh, da hatten wir mal wieder unglaubliches Glück mit dem Wetter 🌤🙏🏻☺️ Und diesen Tag auf Fraser werden wir mit Sicherheit nicht so schnell vergessen 🌈♥️


Christina & Pauline

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Petra (Samstag, 23 März 2019 21:54)

    Hallo ihr Lieben, ich hatte es euch ja angekündigt, dass es zu dritt spannend wird...herrlich, eure witzige Schreibweise...ich habe mich köstlich amüsiert�lieben Gruß