Von Chiang Mai bis Pai - Mönche, Elefanten und ein neuer König

Wir melden uns - besser spät als nie - wieder aus dem magischen Nordern Thailands, der mit seinen ländlichen Provinzen, unzähligen Tempeln und beliebten Backpacker - Orten nochmal einen ganz anderen Charme versprüht als der Süden 🇹🇭 


Sich allerdings rund 1500 Kilometer einmal quer durch ein Land zu bewegen, in dem Scooter das Hauptfortbewegungsmittel sind, ist leichter gesagt als getan. Nach etwas herumtüfteln haben wir eine Lösung gefunden, mit der wir zufrieden sind und fliegen von Krabi im Süden zurück nach Bangkok, um von dort einen Nachtbus nach Chiang Mai im Norden zu nehmen. Bei all unseren Grübeleien haben wir dummerweise nicht daran gedacht, einfach mal nach einem Direktflug zu suchen 🤦🏼‍♀️ So legen wir die Strecke anstatt in 2 1/2 Stunden in 21 Stunden zurück, aber hey, mit Backpacks quer durch Bangkok zu irren, 11 Stunden lang einen Bus mit den Einheimischen zu teilen und mitten in der Nacht mit einem Tuk Tuk zum neuen Hostel zu sausen ist um einiges aufregender 😂👏 Nach diesem kleinen Abenteuer sind wir allerdings auch mehr als froh, nachts um 3 endlich im Bett zu liegen - wir brauchen schließlich unseren Schönheitsschlaf, um am nächsten Tag Chiang Mai zu entdecken 😴 


Am nächsten Morgen kriegen wir einen ganz schönen Schreck: entgegen unserer Hoffnung, das Klima wäre im Norden angenehmer, ist es sogar noch heißer als im Süden und uns erwarten knackige 42°C und strahlender Sonnenschein 🔥 Zum Glück hat unser Hostel einen Pool und unser Zimmer eine Klimaanlage, unsere beiden Retter 🙏🏼 So verbringen wir die heißen Stunden des Tages ganz entspannt, bevor wir uns am späten Nachmittag in die Straßen wagen. 


Wir schlendern durch die schöne Altstadt und besuchen den Wat Chedi Luang, eine riesige Tempelanlage im Herzen Chiang Mai's 🏯 Um die große Ruine eines alten Tempels sind viele kleinere angesiedelt, alles ist wunderschön verziert und die goldenen Detailles spiegeln die Abendsonne - einfach zauberhaft ☀️ Das Highlight unseres Besuchs, vielleicht sogar der ganzen Zeit in Chiang Mai ist die Chance, uns mit den dort lebenden Mönchen unterhalten zu können. 3 Jungen sprechen uns an, fragen wo wir herkommen und wie wir heißen und schon sind wir im Gespräch 💬 2 von ihnen sind erst 8 Jahre alt und gerade Mönche geworden, "Chai" ist so alt wie wir, spricht gutes Englisch (was eher eine Ausnahme in Thailand ist) und erzählt uns ganz viel über seinen Glauben und das Leben als Mönch. Er hat sich als Kind selbst dazu entschieden, dem Buddhismus beizutreten und Mönch zu werden, genau wie Buddha, und seine Familie ist sehr stolz auf ihn. Dieses Leben ist allerdings streng geregelt, er lebt nur unter Jungen, geht im Tempel zur Schule, muss immer ein Gewand tragen und hat einen vorgegebenen Tagesablauf, trotzdem oder gerade deshalb ist er glücklich 😊 Im Gegenzug interessiert er sich auch sehr für unser Leben in Deutschland und als wir uns verabschieden, sind wir ganz erfüllt von dieser außergewöhnlichen Begegnung 💫😇 

Auf einem riesigen Nachtmarkt, der direkt vor unserem Hostel aufgebaut wurde, lassen wir dann noch den Rest dieses schönen Abends ausklingen und verbringen stolze 5 Stunden mit leckerem Essen und Unmengen an Souvenirs 💸 

Für Chiang Mai steht außerdem noch der Wat Phra That Doi Suthep (was für ein Name..😅) auf dem Programm, sodass wir uns am nächsten Morgen einen Roller mieten und uns auf ein kleines Abenteuer begeben 🏍 Die Strecke führt uns hoch in die Berge und ist etwas kurviger und anspruchsvoller als unsere bisherigen Roller - Routen, aber nach dem Motto "Die Letzten werden die Ersten sein" schlängeln wir uns gemächlich nach oben. Die thailändische Straßenregel "Wer bremst, verliert" hat sich für uns bisher nämlich noch nicht etabliert und wir verhalten uns am liebsten unauffällig 🤔🛵😂Unterwegs treffen wir einen witzigen Thai, der Portraits von uns zeichnet - er hält uns, wie viele andere hier, für Zwillinge und die Bilder sehen uns wirklich so wenig ähnlich, dass wir uns später nicht mehr sicher sind, wer wer ist 🤷🏼‍♀️🤷‍♀️. Außerdem freunden wir uns mit einer Gruppe Vietnamesen an und machen Selfies mit einer 

asiatischen Familie, die völlig aus dem Häuschen sind und sich verhalten, als hätten sie noch nie zuvor einen Weißen gesehen 🤔😂 So wird es hier immerhin nie langweilig! 

Die Fahrt lohnt sich in jeder Hinsicht und der Tempel ist total beeindruckend, hoch oben über der Stadt gelegen umgibt ihn eine geheimnisvolle Aura und wir fragen uns, wie die Menschen hier wohl vor einigen Hundert Jahren zum Beten hochgekommen sind 🙏🏻 Vor allem die unzähligen goldenen Details sind faszinierend und wir genießen die schöne Aussicht, bevor es wieder runter ins Chaos geht  


Nach einem erfrischenden Sprung in den Pool laufen wir zum Abendessen wie immer zu einem Nightmarket und das wird wirklich nie langweilig, denn kein Markt ist wie der andere und man entdeckt immer wieder kleine Schätze und einheimische Köstlichkeiten 😋 


Dann werden die Backpacks wieder gepackt, denn am nächsten Mittag ziehen wir schon weiter in die kleine Provinz Pai, von der wir bisher nur Gutes gehört haben 😊 Wir haben den Transfer im Hostel gebucht und einen klimatisierten Minivan erwartet - als ein Pickup mit Sitzbänken auf der offenen Ladefläche vor der Tür hält, rutscht uns das Herz erstmal in die Hose 😯 Die Fahrt ist für ihre vielen Kurven (762 um genau zu sein) und reihenweise flaue Mägen bekannt und vor lauter Angst nehmen wir jeder die doppelte Dosis Reisetabletten, halten unsere Rucksäcke gut fest und schicken Stoßgebete in den Himmel 🙏🏼 Diese werden offenbar erhört, denn nach 20 Minuten halten wir auf einem Parkplatz, wo wir in den erhofften klimatisierten Minivan umsteigen. Unsere Mitreisenden und wir sind überrascht aber glücklich und wissen den Komfort des Bullis jetzt definitiv noch mehr zu schätzen 😅 


3 Stunden später erreichen wir unser Ziel und niemand hat sich übergeben - Check! Neue Stadt, neues Hostel, neues Glück, und das ist definitiv auf unserer Seite : wir haben witzige, aufgeschlosse Zimmernachbarn und die Atmosphäre dieses Ortes am Ende der Welt gefällt uns auf Anhieb super 🌞 Den Rest des Tages verbringen wir mit entdecken, schlendern durch die kleinen Gassen, probieren uns durch die traumhafte Essensauswahl und hüpfen von einem Hippie - Laden in den nächsten - genau nach unserem Geschmack 😊 Das Highlight des Abends: als wir beim Essen an einem kleinen Tisch sitzen, schnüffelt ein Straßenhund an Paulis Stuhl und bevor wir reagieren können, hebt er sein Bein und pinkelt neben dem Stuhl auch noch Pauli an 🐶💦 Sogesehen ist es eigentlich nur ein Highlight für Chrissi, die auch Tage später beim Gedanken an diesen Moment immernoch in schadenfrohes Lachen ausbricht 😂


In Pai haben wir nur einen vollen Tag und obwohl wir am liebsten direkt verlängern würden, müssen wir das Beste aus dieser kurzen Zeit machen, denn der Bus zurück nach Bangkok ist schon gebucht. Also mieten wir uns, wie immer, einen Roller und begeben uns auf Entdeckungstour 🛵🚨 Zuerst steigen wir zum White Buddha hoch, der in seiner vollen Pracht auf einem Berg nahe der Stadt trohnt 👀 Nach 353 Stufen Aufstieg bei 40°C und 90% Luftfeuchtigkeit würden wir am liebsten direkt wieder zurück ins kühle Zimmer fliehen, aber wir reißen uns zusammen und düsen weiter. Was wir nicht wissen: jetzt geht das Abenteuer erst richtig los 😅 Eigentlich wollen wir eine lange Bambusbrücke durch die Reisfelder, einen Tempel und einen Wasserfall besuchen und die Straße soll "gut für Roller geeignet" sein... Fazit: Uns erwartet ein schmaler Schotterweg mit tiefen Schlaglöchern und außer uns scheint kein anderer Tourist sich hierher verirrt zu haben. Nicht nur einmal überlegen wir umzudrehen, entscheiden uns aber jedes Mal dagegen und erleben so unsere verrückteste Rollerfahrt in Thailand. Als wir einige Stunden später wieder zurück in der Stadt sind, haben wir es zwar nicht bis zur Brücke und dem Tempel geschafft, weil die Straße davor von einem Bagger komplett aufgerissen wurde und der Wasserfall hat sich als kleines Rinnsal herausgestellt, dafür hat unser Roller aber zwischenzeitig den Geist aufgegeben, wir sind einmal in den Graben gefahren und mussten mehrmals mitten durch eine Herde Kühe, die mit ihren langen Hörnern doch etwas einschüchternd gewirkt haben 🤷🏼‍♀️🤷🏽‍♀️🐮


What a day! 🤦🏼‍♀️😂 Den Abend verbringen wir dann lieber entspannt, mit einem schönen Sonnenuntergang über dem bekannten Pai Canyon, gutem Essen und guten Gesprächen mit Isak und Ariana aus unserem Zimmer 😊

 

Bevor es am nächsten Nachmittag wieder zurück nach Chiang Mai geht, wollen wir wenigstens einen vernünftigen Wasserfall in Thailand sehen und es gelingt uns! 🌊 Wir sind einfach zu verwöhnt von Australien und Neuseeland.. Aber so können wir die Mission zufrieden abschließen und verbringen unsere letzten Stunden in Pai noch ganz entspannt mit Tagebuch, Eiskaffe, Skype und Burgern - so lässt es sich doch aushalten 😋 

Auch die zweite kurvenreiche Fahrt überstehen wir gut und können uns nach dem langen Sitzen nochmal richtig auspowern, denn wir sind zu geizig um schon wieder Geld für ein Taxi auszugeben und laufen stattdessen lieber 20 Minuten lang schwer bepackt durch die Stadt 🏃‍♀️💪🎒 Danach kommt uns unser Mitbewohner Mat wie gerufen, denn er muss noch etwas übriges Bargeld loswerden uns schleppt uns mit zu einem Fish - Spa, wo wir uns von kleinen Fischen anknabbern lassen. Es kitzelt so sehr, dass wir alle 3 schreien und Tränen lachen und es immer nur wenige Sekunden im Becken aushalten 😅 Wenn einer die Füße rausnimmt, stürzen sich die Fische aber auf die übrigen 2 und es wird noch schlimmer.. So verbringen wir 10 sehr witzige Minuten und können dieses „to do“ jetzt auch von unserer Thailand - Liste streichen ✔🙏🏼😂 


Dass wir noch einen 2. Aufenthalt in Chiang Mai eingeplant haben, hat einen ganz besonderen Grund: wir besuchen hier ein Elephant - Sanctuary und erleben diese faszinierenden Tiere hautnah 🐘 Es geht morgens schon ganz früh los und wir haben wie so oft ein riesen Glück mit unserer Tour: die asiatische Reisegruppe soll im Bus sitzen bleiben, als wir die Farm erreichen, und nur wir und 2 junge Männer steigen aus, Jackpot! 🎉😉 So lernen wir Kanadier Alex und Mexikaner Carlos kennen und wir alle freuen uns, dass wir die Elefanten in einer kleinen, privaten Gruppe besuchen können 😊 

In Thailand gibt es immernoch viele Anbieter, die mit Elefantenreiten oder Zirkuskunststücken werben , doch genau so gibt es auch immer mehr kleine Betriebe, die Elefanten aus solchen Umständen retten und sie artgerecht halten. Beim "Happy Elephant Home" leben 4 Elefanten im Alter von 3 bis 38 Jahren und nachdem wir uns traditionelle Gewänder angezogen und mit einer Machete Zuckerrohr kleingeschnitten haben, geht es endlich auf die Wiese. Der älteste Elefant Araya ist ganz sanft und entspannt und einer nach dem anderen dürfen wir sie begrüßen und sie füttern 🌿🐘 Wir sind ganz aufgeregt und alle strahlen übers ganze Gesicht 🌞 Während Araya nahe am Hof im Schatten döst, gehen wir weiter zum Rest der Gruppe. Der kleinste Dickhäuter ist trotz seiner 3 Jahre noch ein richtiges Baby, sehr aufdringlich und verspielt und sorgt für ordentlich Unterhaltung 🤡😂 Mit ihm, seiner Mama und einer weiteren Elefantendame laufen wir zum Fluss, wo die drei sich begeistert ins Wasser schmeißen und wir mit ihnen baden dürfen - ein unvergessliches Erlebnis 😍🛁Sogar eine Elefantendusche direkt aus dem Rüssel ist für uns inklusive und kurze Zeit später sind wir alle klatschnass, schlammig und glücklich 🚿😊 Zum Glück gibt es am Hof Dusche und Pool und als wir alle wieder normale Kleidung tragen, können wir den schönen Vormittag noch bei einem gemeinsamen Mittagessen ausklingen lassen 😊 Es gibt traditionelle thailändische Suppe und die Stärkung kommt gerade richtig 😋🍜 


Der Tag ist jetzt eigentlich schon perfekt, doch er wird sogar noch besser, denn Tammi, die wir ja in Neuseeland schon ein paar Mal getroffen haben, ist mit ihrer Mama in Chiang Mai angekommen und wir treffen die beiden zum Kaffee. Aus einer Tasse wird ein ganzer Nachmittag, denn wir haben uns mal wieder viel zu erzählen und verbringen eine richtig schöne Zeit zusammen 👭🏼👭🏼☕


Voller Glücksgefühle verlassen wir den Norden Thailands wieder - mit dem Nachtbus geht es zurück nach Bangkok und wir sind dankbar für die verstellbare Rückenlehne und die kuscheligen Decken, denn wir sind richtig müde nach diesem aufregenden Tag 😴 


In Bangkok finden aktuell Feierlichkeiten zur Krönung des Königs statt und die ganze Stadt steht Kopf 🤪 Die letzte Krönung liegt schon über 70 Jahre zurück und dementsprechend aufgeregt sind die Thais - zu Ehren des Königs tragen sie schon seit Wochen gelbe T-Shirts und jetzt versammeln sich alle, die können in der Hauptstadt 👑 Da viele Touristenattraktionen über die Feiertage geschlossen sind, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns mit ins Getümmel zu stürzen. Vor dem Großen Palast ist eine Art "Public Viewing" der Krönungszeremonie, zu der wir uns dazugesellen. In dem Moment, als dem neuen König Maha Vajiralongkorn die Krone aufgesetzt wird, tönen ohrenbetäubende Kanonen los und wir sind uns sicher, dass man die auch noch in Pai hören muss 😅💥

Wir wohnen ganz in der Nähe der berühmten Partymeile "Khao San Road", doch auch dort geht es aktuell ruhiger als normal zu 🤫Trotzdem laufen wir viel herum, stöbern durch die kleinen Läden und lassen uns ein bisschen vom nächtlichen Treiben in der Stadt mitreißen 🌃 Außerdem ist es endlich Zeit für eine traditionelle Thai - Massage, auf die Pauli schon seit Wochen wartet 🙏🏻 Für eine Stunde Massage zahlt man hier umgerechnet 6,70€ und die beiden Frauen die uns behandeln, sind überraschend sanft - Chrissi hatte da so einige Bedenken, denn Kindern, Rentnern und Schwangeren wird nicht umsonst von einer solchen Massage abgeraten 😅🙄🧘🏼‍♀️🧘🏽‍♀️

Jetzt würden wir aber am liebsten direkt wieder zu einem Spa gehen.. Wer weiß, vielleicht ergibt es sich ja an unserem nächsten Ziel 🤔 Unsere Zeit in Thailand ist nämlich vorerst zu Ende, wir verbringen die letzte Nacht in Bangkok am Flughafen und ganz früh morgens geht es auf in den Flieger nach Bali 🌴✈️☀️


Wow - das war mal ein langer Blogpost... 🤯


Liebe Grüße von Christina & Pauline

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